Der Ruf Gottes

von Brad Thurston

Nach mehr als 20 Jahren Leben in Deutschland kann ich mich immer noch genau an die Zeit erinnern, in der Jan und ich gesagt hatten, wir würden dem Herrn überall in dieser Welt hin folgen, nur nicht nach Deutschland.

Man kann sich nun fragen, wie es dann kam, dass wir dennoch unser Leben gerade hier investierten, dass wir gerade hier in einem Land und unter Leuten arbeiteten – und die Arbeit sehr gerne taten – nachdem wir beide es am Anfang nicht für möglich gehalten hätten?

Es liegt am Ruf Gottes.

Gottes Wort lässt nicht erkennen, dass Gott in erster Linie Fähige beruft, sondern dass er die Berufenen befähigt. Gott hält Ausschau nach Gefäßen, die er mit sich selbst füllen kann, nicht nach Gefäßen, die bereits mit sich selbst gefüllt sind. Aber mit denen, die selbst leer sind, kann er unmögliche Dinge vollbringen, weil sie ihm total vertrauen müssen.

Ich erinnere mich, dass wir uns wirklich unfähig fühlten, als wir dem Ruf nach Deutschland folgten. Unfähig, verständlich zu kommunizieren aus Unkenntnis der Sprache und der Kultur. Unfähig und dadurch vollkommen abhängig von Gott, der uns befähigen und durchtragen musste.

Einige wichtige Lektionen, die wir als Familie lernen mussten, waren:

  1. Mit seinem Ruf gibt Gott auch das Potential, ihn zu erfüllen.
  2. Gottes Ruf ist kreativ. Er bewirkt einen wachsenden Glauben in den Berufenen.
  3. Gottes Ruf drängt den Berufenen an seinem Charakter zu arbeiten
  4. Die Berufenen setzen ihr Vertrauen mehr und mehr auf Gott, und werden in ihrem Glauben kühner.

Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass Gott mit Menschen, die er gebrauchen möchte, seine Herrlichkeit, sein Leben und seine Botschaft in die Welt zu bringen, bestimmte Schritte geht:

  1. Gott ergreift die Initiative, indem er Menschen beruft.
  2. In diesem Ruf offenbart er sich selbst, und prüft dabei die Herzenseinstellung der Berufenen.
  3. Diese Offenbarung Gottes bewirkt in den Berufenen das Verlangen, so zu sein wie Jesus.
  4. Die Berufenen erfahren, dass Gott ihren Mangel an Stärke und Vermögen ausfüllt, während sie sich danach ausstrecken.
  5. Danach, zu seiner Zeit, gibt Gott erst die Details über Auftrag, Ort, Zeitpunkt, Ziel, und Zweck bekannt.
  6. Dann prüft Gott sowohl Dienst als auch Diener.

Artikel verfasst von Brad Thurston. Die Inhalte sind zusammengefasst aus einem Seminar von Günter Krallmann.

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