Berufung zum Missionar

Missionare berichten

Eine Berufung Gottes kann unterschiedlich empfangen werden. In manchen Fällen ist die Berufung ein einmaliges, sehr klares Erlebnis, in vielen Fällen handelt es sich jedoch eher um einen Prozess. Hier findest Du Berichte von Missionaren, die ihre Berufungserlebnisse schildern. Es macht auch Mut, Biographien zu lesen, in denen Berufungserfahrungen detaillierte und auf spannende Weise dargestellt werden.

Ich konnte es mir nicht vorstellen

Seit ich denken kann, war ich fasziniert, wenn ich dem Bericht eines Missionars zuhörte. Ich konnte es mir aber nie vorstellen, selber Missionar zu werden und zu predigen.

Nach dem Abitur habe ich Maschinenbau studiert.
Während des Studiums habe ich ein FSJ in Tansania bei den Massai gemacht. Ich war begeistert von der Arbeit dort. Massai haben sich zu Jesus bekehrt und ihr ganzes Leben hat sich gewandelt.
Zurück in Deutschland habe ich mein Studium mit einem Praktikum abgeschlossen. Dann stellte sich mir die Frage: Arbeite ich als Ingenieur, mache was ich gut kann und verdiene viel Geld oder gehe ich nach Tansania zurück und helfe Menschen Jesus zu finden?

Für mich war die Antwort klar: Ich gehe zurück nach Tansania, gehe auf eine Bibelschule und vertraue auf Gott, dass er mich versorgen wird.
In Tansania habe ich dann meine Frau kennengelernt und erlebe Gottes Wirken und seine Versorgung immer wieder neu.

Silas Brandl

Unterordnung unter Gottes Willen

Ich empfing meinen Ruf in die Mission nach dem 11. September 2001. Ich wusste, dass in meinem Leben und in unserem Land (USA) etwas nicht in Ordnung war, wusste aber nicht, was ich dagegen tun konnte.

Mir wurde bewusst, dass ich in meinem Leben viele Dinge zu verändern hatte, bevor Gott mich auf dem Missionsfeld gebrauchen konnte. Ich ordnete mich dem Willen Gottes in meinem Leben unter, auch wenn ich nicht wusste, wie es danach aussehen würde und welche Zukunft Gott für mich bereitet hatte.

Später traf ich meine Frau, die ihrer Berufung folgte und sich vorbereitete, nach Bosnien zu gehen. Ich wusste, dass ich in die Mission berufen war, hatte aber noch nicht alles vor Gott gebracht. Durch mehrere Altarrufe in die Mission und Gottes Ruf zu lehren und zu dienen wurde klar, dass ich heiraten und wir nach Bosnien gehen würden.

Malcolm Duerod

Wer wird gehen?

Als 16jährige war ich bei einem Jugendcamp von JmeM. An einem der Tage sprach ein Missionar und in einer anschließenden Gebetszeit hörte ich klar Gottes Frage „Wer wird gehen?” und hatte ein starkes Ja in meinem Herzen. Wohin wusste ich noch nicht.

Zwei Jahre später entschied ich mich dafür nach dem Abitur ein Jahr als Freiwillige in einem Missionsdienst zu verbringen. Wo es hingehen sollte wusste ich immer noch nicht. Mit meiner Familie schaute ich in dieser Zeit ein Video über einen Dienst unter Roma in Bosnien-Herzegowina an. Auf einmal liefen mir die Tränen und ich wusste erst gar nicht was los war, aber schnell wurde mir klar dass ich meinen Zielort gefunden hatte.

Nach dem Jahr in Bosnien-Herzegowina stand für mich fest, dass ich meinen Auftrag hier noch nicht vollendet hatte. Gott gab mir die Vision eines Kindergartens für Roma Kinder und so kehrte ich nach meinem Studium in den USA mit meinem Mann und unserer ersten Tochter nach Bosnien-Herzegowina zurück.

Corah Duerod

Ich wollte ihn besser kennen lernen

Als Christus sich mir im Jahr 2006 offenbarte, sehnte ich mich danach, dass auch andere ihn kennen lernten. Damals erkannte ich es nicht als Berufung. Ich wollte ihn einfach besser kennen lernen und schloss mich Jugend mit einer Mission an. Sie schickten mich nach Grönland. Als ich die Kraft Gottes in Grönland sah, wurde mir bewusst, dass Er mich dort haben wollte. Sechs Jahre lang wuchs diese Gewissheit in mir. Als meine Frau von Grönland träumte, entschieden wir uns, Grönland zu besuchen. Als wir dort waren, hatten wir Frieden. Wir baten den Herrn um ein Zeichen außerhalb unseres Verwandtenkreises. Auf unserer Rückreise sprach uns ein fremder Mann an und fragte, was wir in Grönland gemacht hätten. Ich erzählte ihm, dass wir dort leben und Missionsarbeit tun wollten. Er war sehr bewegt und erzählte uns, dass er seit vielen Jahren dafür gebetet hatte! Für uns war das Gottes Bestätigung. 2014 zogen wir nach Grönland und wir loben Gott für das, was er hier tut.

Peter de Graaf

Berufung einer Missionarsehefrau

Ich wurde mit 31 Jahren ganz klar in die Mission „berufen“. Damals hatte ich zwei Kinder und ein drittes war unterwegs. Mein jüngerer Sohn Daniel und ich waren auf einer Tagung während Mark und mein Mann Brad bei einer Jugenkonferenz in Deutschland mitarbeiteten. Der amerikanische Gastredner unterbrach urplötzlich seine Predigt und sagte: „Ich rede mit Dir – ich will, dass Du dein Geburtsland (Schottland) verlässt, den Ort, an dem Du nie wirklich Frieden gefunden hast, und ich will, dass Du wie Abraham in ein Land gehst, dessen Sprache Dir fremd ist, dorthin, wo Dein Mann gerade ist“.

Ich bin so froh, dass Gott mich persönlich ansprach, da die ersten zwei Jahre in Deutschland sehr schwierig waren. Heute kann ich mit Gewissheit sagen: ich weiß, warum ich hier bin. Ich nahm die Herausforderung an und tue heute nach meinem besten Können das, wozu Gott mich berufen hat.

Janet Thurston

Jeder Nachfolger Jesu ist berufen

Als uns klar wurde, dass jeder Nachfolger Jesu berufen ist, Zeugnis für ihn abzulegen, bekam der Satz: „Wenn wir nicht, wer sonst?“ eine drängende Bedeutung. Besuche von Missionaren an unserem Wohnort und ein missionarisch gesinnter Praktikant in unserer Gemeinde, führten uns weiter. Schließlich bewarben wir uns um eine Missionarsstelle in Kamerun. Durch diesen Prozess wurden wir in unserem Vorhaben bestärkt. Gott wirkte in uns den Glauben an seine wunderbare Versorgung, worauf Armin seinen Beamtenjob kündigte und wir „aufs Wasser traten“. Wie und wo wir dienen sollten, hat Gott uns erst später offenbart.

Armin und Patty Weißenfels

Eine späte Berufung

Meine Kindheit verbrachte ich in verschiedenen Ländern und ich lernte drei Sprachen gut sprechen. Immer wieder sprachen mich Christen an, dass Gott mich mit meinen Erfahrungen in der Mission gebrauchen möchte. Aber ich wehrte mich gegen diesen Gedanken. Allerdings stand für mich fest, dass wenn Gott mir einen Auftrag gibt, werde ich immer zustimmen. Gehorsam ist für mich wichtig. Als mein Mann und ich eine Gemeinde leiteten, unterstützen wir Missionare und wollten sie noch wirkungsvoller unterstützen. Mein Mann schlug vor die Kandidatenschule von Globe Mission zu besuchen und damit auch unseren Horizont für das Thema Weltmission zu erweitern. Wir waren damals 39 Jahre alt. Während der Tage wurde mir klar, dass Gott mich mit meinem Mann sehr eindeutig als Missionare in ein lateinamerikanisches Land senden wollte. Mein Mann freute sich, da er seit vielen Jahren einen Ruf empfand, aber mir bisher nichts davon erzählt hatte.

Marion Pestke

Eine prophetische Vision

Auf der Überfahrt von Deutschland nach Schottland im Januar 1980 traf sich unser Team zum christlichen “Meditieren” im “Meditationsraum” des Schiffes. Über eine Stunde lang standen wir über einer Landkarte von Europa, tauschten uns über die ersten zwei Kapitel des zweiten Thessalonicherbriefes aus und sprachen uns gegenseitig Prophetien zu. Gott redete über Evangelisation in einem Gebiet konvergierender und divergierender Gruppierungen. Das Ruhrgebiet in Deutschland ist der Knotenpunkt Europas mit internationaler Anbindung. Gleichwie die Thessalonicher das Evangelium nach Achaia brachten, so würde wirkungsvolle Evangelisation im Knotenpunkt Europas die Vorbereitung auf weltweite Missionsarbeit leisten. Als wir diese Vision in einigen Jugendgruppen dieser Gegend vortrugen, fragte ein junger Mann: „Wer wird kommen und uns zeigen, wie es geht?“ Nach einigem Ringen ordnete ich mich der Leitung des Heiligen Geistes unter und sagte: „Herr, ich weiß nicht, wie es aussehen könnte, aber wenn Du mich gebrauchen willst, dann bin ich bereit, zu gehen.“ Nachdem der Herr einige Monate später auch meine Frau rief, bereiteten wir uns auf die Ausreise nach Deutschland im folgenden Jahr vor.

Brad Thurston

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